Article Length German-language Interview of Jason Pack concerning the Libyan Elections

Here is some special content for any German Speakers that  may frequent Libya-Analysis.com. It is an article length interview for the Austrian Newspaper Der Standard about the  larger context of the Libyan Elections and my views and analysis of them.derStandard.at: Die "New York Times" sieht in dem vermutlichen Wahlsieg der liberalen Allianz von Mahmud Jibril in Libyen einen Fels in der islamistischen Brandung, die seit dem Arabischen Frühling konservative Kräfte in die neuerdings demokratisch gewählten Parlamente der Region spült. Richtig?Jason Pack: Wer das so sieht, der missversteht das libysche Wahlsystem, das nur zum Teil auf Parteilisten beruht, zum Großteil aber auf der lokalen Kandidatur von Einzelpersonen. Das ist ein großer Unterschied zu den Wahlen in Tunesien und Ägypten. Man kann theoretisch auf Parteiebene gewinnen und trotzdem keine Mehrheit im Parlament haben, weil die Abgeordneten, die in den Bezirken gewählt wurden, anders stimmen.derStandard.at: Ist die Gefahr, dass Libyen in zwei oder mehr Teile zerfällt, gebannt?Pack: Der Diskurs in Libyen dreht sich weit stärker um Föderalismus als um regionale Unabhängigkeit. Auch die Föderalisten in der Cyrenaika, die am Tag vor der Wahl einen Hubschrauber abgeschossen haben, streben nicht wirklich einen eigenen Staat an, sondern wollen eine gleichgestellte Vertretung mit Tripolitanien und eine sehr dezentralisierte Regierungsform. Sie fordern zum Beispiel gleich viele Sitze im Parlament, obwohl die Cyrenaika nicht einmal ein Drittel der Bevölkerung hat. Ich glaube nicht, dass eine Aufspaltung Libyens machbar ist, es funktioniert schon nicht in puncto Infrastruktur.